Wettbewerbe

Leben und Wohnen am Pöppelmannwall Herford

Begrenzter Wettbewerb, 3. Platz
Wohnprojekt der Stiftung Haus Bethlehem - Herford

Bauherr Stiftung Haus Bethlehem,
Langenbergstraße 23a, 32049 Herford
Planung eines sozial integrativen Wohnprojektes
Wettbewerb 2010
Entwurf Büro Kreitschmann
Wohnflächen nach WoFIV ca. 2.500,00 qm

Integration
Mit zwei winkelförmigen Gebäuden, die einen halböffentlichen Innenbereich umschließen und von den Zuwegungen (Wiesestraße, Pöppelmannwall) Blickbeziehungen zu den gemeinschaftlich zu nutzenden Einrichtungen im Gelenk der Gesamtanlage eröffnen, wird das Wohnprojekt sowohl visuell als auch funktional in das städtebauliche Umfeld integriert. Die Gebäude selbst nehmen durch ihre Gliederung die kleinteilige Struktur der umgebenden Wohnbebauung auf.

Der im Inneren liegende Freiraum ist zentraler Treffpunkt und kommunikativer Ort für Bewohner und Besucher - multi-funktional nutzbar bildet er eine Grundlage für gemeinsame Aktivitäten und Begegnung. Ein gemeinschaftlich zu bewirtschaftender Gemüsegarten, eine Boulebahn und ein Spielplatz bilden Freiräume eigener Qualität, die mittels Durchlässigkeiten in den Gebäuden und Blickbeziehungen in den Gesamtzusammenhang integriert sind.

Gemeinschaft
Unterschiedlichen Lebenslagen und Lebensstilen der künftigen Bewohner wird mit einem generationenübergreifenden, alten- und behindertengerechten Konzept Rechnung getragen. Sämtliche Bereiche sind barrierefrei zugänglich und neben den "eigenen vier Wänden" wird ein vielfältiges Raumangebot für unterschiedliche Nutzungen geschaffen. Im Kern der baulichen Anlage befindet sich der gemeinschaftlich von der Kindertages-gruppe sowie den Bewohnern zu nutzende Multifunktionsraum, der für unterschiedliche Service-Angebote verknüpft ist.

Die Gebäudeanordnung um einen zentralen Freiraum sowie die hohe Transparenz der Fassaden durch offene Lauben-gänge und Terrassen begünstigen das gemeinschaftliche Wohnen und erleichtern die Kommunikation. Sie leisten einen Beitrag zur wechselseitigen Verantwortungsübernahme der Bewohnerschaft und steigern die Lebensqualität im Wohn-projekt. Neben den sozialen Aspekten werden - auch im Sinne einer Wirtschaftlichkeit- je Gebäude nur ein Erschließungskern realisiert und auf eine Unterkellerung der Gebäude verzichtet.

Wohnen
Mit der vorgeschlagenen Bebauungsstruktur wird eine hohe Flexibilität in den Wohnungszuschnitten ermöglicht. Die insgesamt 37 Wohneinheiten können je nach Anforderung in Wohneinheiten für 1-4 Personen variiert werden. Den Wohnungskernen, die aus Küche, Wohnraum, Bad und Abstellraum bestehen, können bis zu vier Räume zugeschaltet werden. Die Flexibilität ihrer inneren Struktur spiegeln die Bauten auch in ihrem äußeren Erscheinungsbild wider: die zuschaltbaren Räume befinden sich zwischen den Wohnungs-kernen, die unter Pultdächern liegen. Auch innerhalb der Wohnungskerne kann durch die Grundrissgestaltung auf sich verändernde Lebenslagen und -bedürfnisse reagiert werden.